Qualifikationssuche
- Qualifikation: Tierwirt Fachrichtung Geflügelhaltung/Tierwirtin Fachrichtung Geflügelhaltung
- Qualifikationstyp: Duale Berufsausbildung (3- und 3 ½-jährige Ausbildungen)
-
DQR-/EQR-Niveau:
4
Um was für einen Qualifikationstyp handelt es sich?
Bei dieser Qualifikation handelt es sich um eine Duale Berufsausbildung (3- und 3½-jährige Ausbildung). In Deutschland ist das berufliche Bildungswesen von hoher Bedeutung. Eine zentrale Stellung kommt hierbei der Ausbildung im dualen System zu, die den Zugang zu vielen beruflichen Tätigkeitsfeldern ermöglicht, für die in anderen Ländern eine Ausbildung an einer Hochschule vorgesehen ist. Das System wird als dual bezeichnet, weil die Ausbildung an zwei eigenständigen Lernorten durchgeführt wird: im Betrieb und in der Berufsschule. Es verbindet den Erwerb theoretischen Wissens und praxisbezogener Kompetenzen mit der betrieblichen Praxis. Der erfolgreiche Abschluss befähigt zur unmittelbaren Berufsausübung als qualifizierte Fachkraft in einem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf. Darüber hinaus knüpfen vielfältige berufliche Aufstiegsfortbildungen daran an.
Die Absolventen/innen verfügen über die für die Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit notwendigen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit). Sie verfügen über Kompetenzen zur selbständigen Planung und Bearbeitung fachlicher Aufgabenstellungen in einem umfassenden, sich verändernden beruflichen Tätigkeitsfeld.
Welche Lernergebnisse werden erreicht?
- Erzeugen und Vermarkten von Geflügel und Eiern unter Beachtung berufsspezifischer Regelungen und Qualitätsstandards
- Mitwirken bei der Reproduktion und Aufzucht des Geflügelbestandes und Gewinnen und Lagern von Bruteiern
- Bedarfsgerechtes und umweltschonendes Füttern von Geflügel nach Produktionszweig und Entwicklungsstadien
- Versorgen und Halten von Geflügel und Anwenden von betriebsspezifischen Haltungssystemen und -techniken
- Reinigen, Desinfizieren und Instandhaltung der Tierunterkünfte
- Durchführen von Maßnahmen zur Gesundheitsprophylaxe und Versorgen kranker Tiere nach ärztlicher Anweisung und unter Einhaltung von Hygienevorschriften
- Durchführen von Maßnahmen des Herdenmanagements (Licht- und Impfprogramme, Stallklimaregelung, Besatzdichten festlegen, Ein-/Um-/Ausstallung und Transport von Geflügel)
- Ermitteln und Kontrollieren von tierischen Leistungen
- Selbständiges Durchführen der Arbeiten auf der Grundlage von Arbeitsaufträgen oder Plänen allein oder im Team unter Beachtung betriebswirtschaftlicher und rechtlicher Grundlagen sowie des Verbraucher-, Umwelt- und Tierschutzes
- Verwerten und Entsorgen von Rückständen (Wirtschaftsdüngeranfall/-nährstoffe)
- Planen und Dokumentieren der Arbeit, Festlegen der Arbeitsschritte, Ergreifen von Maßnahmen zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit und Kontrollieren und Bewerten der Arbeitsergebnisse
- Durchführen qualitätssichernder Maßnahmen
- Anwenden von Kommunikations- und Informationstechniken betriebsintern und im Umgang mit Kunden
- Einsetzen von Maschinen, Geräten und Betriebsmitteln und Nutzen der Betriebseinrichtungen
- Pflegen und Warten von Maschinen, Geräten und Betriebseinrichtungen.
Welche zuständige Stelle vergibt die Qualifikationsbescheinigung?
Zuständige Stellen für die Berufsbildung in der Landwirtschaft
Was sind die Zugangsvoraussetzungen?
Es gibt keine formalen Zugangsvoraussetzungen. Jedoch muss die allgemeine Schulpflicht von neun bzw. zehn Vollzeitschuljahren erfüllt sein. Das Ausbildungsverhältnis kommt durch Abschluss eines Berufsausbildungsvertrages mit einem Betrieb der Wirtschaft oder mit einer vergleichbaren Einrichtung zustande.
Wie wird die Qualifikation erworben?
Die Ausbildung erfolgt in Betrieb und Schule: Im Betrieb erwerben die Auszubildenden praxisbezogene Kompetenzen im realen Arbeitsumfeld. An einem bis zwei Tagen pro Woche oder blockweise über ein bis zwei Wochen absolvieren die Auszubildenden die Berufsschule, in der allgemeine und berufliche Lerninhalte theoretischer Natur verzahnt zur praktischen Ausbildung im Betrieb vermittelt werden. Die Ausbildung schließt mit einer Prüfung vor dem Prüfungsausschuss der zuständigen Stelle ab.
Die Abschluss- bzw. Gesellenprüfung kann auch ablegen, wer nachweist, dass er mindestens das Eineinhalbfache der vorgeschriebenen Ausbildungszeit im Beruf oder in einem anderen einschlägigen Ausbildungsberuf tätig gewesen ist oder durch Zeugnisse oder andere Nachweise glaubhaft machen kann, dass er/sie berufliche Handlungsfähigkeit in hinreichendem Maße erworben hat (sog. „Externenprüfung“).
Welche Anschlussmöglichkeiten gibt es?
Nach Abschluss einer Berufsausbildung und entsprechender Praxiserfahrung haben die Absolventen/innen die Möglichkeit, einen staatlich geregelten Abschluss einer Aufstiegsfortbildung zu erwerben.
Nach in der Regel mindestens dreijähriger Berufspraxis und erfolgreichem Abschluss eines Eignungsfeststellungsverfahrens erhalten sie gemäß Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 06.03.2009 eine fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung.